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Gewässerentwicklung

Einige Unterhaltungsverbände nehmen aktive Umgestaltungen der Gewässer mit dem Ziel der Renaturierung vor. In unserer stark landwirtschaftlich geprägten Region, auch mit ihren urbanen Gebieten, ist dies nicht immer leicht umsetzbar. Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) ist unter anderem der gute ökologische Zustand der Gewässer. Viele Jahre war es das vorrangige Ziel, den ordnungsgemäßen Wasserabfluss sicherzustellen und das Wasser möglichst schnell aus den Flächen zu bekommen. Durch die hierfür angelegten Flussbegradigungen und Vertiefungen, Verrohrungen und Umverlegungen sind in den letzten Jahrzehnten viele Lebensräume verschwunden. Der Wasserabfluss wurde zusehends kanalisiert, um schnell abgeführt zu werden, was zu Problemen an den größeren Vorflutern führt, da dort aus allen begradigten Flüssen das Hochwasser in kurzer Zeit zusammentrifft. Die größeren Vorfluter sind dann von stark an- und wieder abschwellenden Hochwasserwellen betroffen. In den bisher schnell abfließenden künstlichen Gewässern verbleibt nicht mehr ausreichend Zeit, die Grundwasservorräte aufzufüllen. Die trockenen Sommer der letzten Jahre und die damit verbundene Dürre haben gezeigt, dass ein Umdenken erforderlich und wie wichtig eine funktionierende Wasserwirtschaft ist.  Daher hat auch der Gedanke höhere Priorität, dass neben dem ordnungsgemäßen Wasserabfluss auch der Wasserrückhalt in der Fläche eine größere Rolle spielen muss. Mehrere Unterhaltungsverbände führen daher Projekte durch, in denen die Gewässer wieder in einen guten ökologischen Zustand überführt werden sollen. Finanziert werden solche Projekte vorrangig durch die Europäische Union. Doch dafür wird auch die entsprechende Fläche benötigt, da Äcker und Städte nicht bis direkt an die Uferkante ragen sollen. Die Flächenverfügbarkeit für Renaturierungsvorhaben stellt daher eine der größten Hürden dar. 

 

Mit Landesmitteln können die Unterhaltungsverbände durch kleinere Maßnahmen schnell wirksame Verbesserungen im Gewässerhaushalt ermöglichen. Finanziert wird dies über das Artensofortprogramm des Landes Sachsen-Anhalt.

 

Alle Gewässerentwicklungen, die nicht im Rahmen einer regulären Gewässerunterhaltung stattfinden, werden nicht aus Beitragsmitteln finanziert.

 

Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressource ist nur über den ganzheitlichen Ansatz unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten möglich und ist somit ein äußerst komplexer Themenbereich. Die integrative Betrachtung muss dabei sowohl großräumliche als auch regionale Ansätze verfolgen. Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte müssen ebenso betrachtet und abgewogen werden wie die mittel- und langfristigen Konsequenzen einzelner wasserwirtschaftlicher Maßnahmen. Genau hier liegt eine große Zukunftsaufgabe für das Verbandsmodell.